
Wir Pfarrer beobachten mit drängender Sorge und wachsender Unzufriedenheit, wie die Leitungsverantwortlichen in den Ortskirchen und in der Weltkirche derzeit mit den großen offenen Fragen und Problemen in unserer Kirche umgehen.
- mit der Zukunft der Pfarrgemeinden, die trotz des anhaltenden Rückgangs der Zahl der Priester überschaubar bleiben müssen
- mit dem Recht und der Sehnsucht aller Getauften auf die Feier der Eucharistie und der anderen sakramentalen Heilszeichen
- mit der Berufung aller Christen zur Mitverantwortung und Mitgestaltung des Weges der Kirche
- mit der Krise des Bußsakramentes
- mit den pastoralen und menschlichen Problemen und den damit verbundenen Gewissenskonflikten im Zusammenhang mit dem geltenden Eherecht der lateinischen Kirche
- mit der Stagnation in den Bemühungen um die Einheit und Abendmahlsgemeinschaft der christlichen Kirchen.
Aus unserer Verantwortung für unsere Gemeinden und in Verbundenheit mit den vielen besorgten Mitchristinnen und Mitchristen möchten wir dazu beitragen, dass die drängenden Probleme offenherziger aufgegriffen und endlich tragbaren Lösungen zugeführt werden.
Um unseren Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen, arbeiten wir - über Diözesangrenzen hinweg - an der Vernetzung aller, die unsere Sorgen teilen. Da nicht wenige von uns an dieser Situation schwer zu tragen haben, wollen wir einander bei der schwierigen Suche nach angemessenen pastoralen Lösungen Rückhalt geben.
Gezeichnet im April 2006